Neue Klänge, die da ertönen

Ich hatte das Vergnügen, mir den 350€ teuren AKG N700NC Wireless Kopfhörer einmal genauer anschauen, b.z.w. anhören zu dürfen.

Die AKG N700NC Wireless Kopfhörer werden in einem schlicht, aber schick gestalteten Karton ausgeliefert.
Ein Karton, der sich als Schuber erweist und, siehe da, eine Schachtel mit Stoffschlaufe enthält, um dieselbige zu öffnen.

Darin, gut isoliert, die Kopfhörer in einem stabilen Etui, ein recht knapp gehaltenes Infofaltblättchen und noch ein wenig blabla in form von weiteren Heftchen. Dann hätten wir einen 3,5mm Adapter Stecker, ein 3,5mm Klinkenkabel, samt einer Einknopf Fernbedienung und ein Usb Ladekabel.

Die stylisch gestalteten Kopfhörer befinden sich, zusammengeklappt, wie schon erwähnt, in einem stabilen Etui, welches mit Stoff überzogen wurde, aber leider ohne Trageschlaufe daher kommt. Im Inneren des Etuis finden wir zudem ein kleines Netzfach, für die beiliegenden Steckverbindungen, oder den labello für unterwegs.

Die Ohrmuscheln des Kopfhörers wurden nochmal extra gesichert, was aber jetzt nicht wirklich von Nöten gewesen wäre.
Optisch weiß der Kopfhörer wirklich zu gefallen. Sehr schön auch, dass sich die Ohrmuscheln um 90° in eine Richtung drehen lassen.

Die Polsterung der Ohrmuscheln sind sehr dick ausgefallen, wirken aber etwas klein und schmal. In den Innenseiten der Polster befindet sich ein Netzgewebe und kein Kunstleder, wie an den Aussenseiten.

Die Bedienelemente, welche recht übersichtlich daher kommen, finden wir an den Unterseiten der Ohrmuscheln.

Die Polsterung des Bügels weist eine Art Wildleder Imitat auf, besteht also aus keinem glatten kunstleder wie die Ohrmuscheln.

Etwas erstaunt war ich doch darüber, dass dieser hochpreisige Kopfhörer komplett aus Plastik besteht, wodurch er schon etwas zerbrechlich und Kratzanfällig daher kommt.

Aber testen wir mal…

Der AKG N700NC ist zügig über Blutooth verbunden und arbeitet dabei nach dem Bluetooth Standard 4.2.

Über Bluetooth sollen bis zu 20 Stunden Spielzeit möglich sein. Verbindet man den kopfhörer über den Klinkenstecker, soll die sich die Spielzeit gar verdoppeln können.
Zudem verfügt das Kabel über ein Mikrofon (auch im Kopfhörer selbst sind Mikrofone verbaut), bei welchem die Sprachverständlichkeit als erfeulich gut zu bezeichnen ist.
Aufgeladen wir der AKG über das beiliegende Usb Kabel. Die Ladezeit beträgt ca. 2 stunden. In dieser Zeit kann man den Kopfhörer leider nicht nutzen.

Eingeschaltet wird der Kopfhörer über den Schieberegler an der rechten Seite. Über diesen lässt sich zudem das Paring einleiten.
Neben dem Schieberegler befindet sich ein weiterer Butten, welcher voreingestellt ist auf „Ambient Aware“.
Mit Hilfe dieser Funktion kann man den Umgebungsgeräuschen die Türe öffnen.

Der AKG N700NC ist ein Kopfhörer mit fest eingestelltem aktiv noise cancelling, welches sich auch nicht anpassen lässt. Wir können dieses also nicht deaktivieren oder verändern, haben aber die Möglichkeit, durch die Ambient Aware Funktion, Umgebungsgeräusche zuzulassen.

Auf der linken seite finden wir dann noch die laut/leise Buttons, mit welchen man auch, wenn man sie etwas länger gedrückt hält, durch die Musiktitel switchen kann.
Über den dritte Button lässt sich die Musik pausieren, zudem lassen sich darüber Gespräche annehmen.

AKG bietet auch eine App, welche aber nicht sonderlich viele Funktionen beinhaltet.
So können wir die Ambient Aware taste alternativ mit der Funktion „Talk Thru“ belegen, wodurch die Lautstärke mit einem Klick komplett runter fährt.
Auch können wir eine automatische Abschaltung vorgeben.
Die interessanteste Spielerrei dürfte aber der Equalizer sein, mit welchem man den Klang auf seine persönlichen Wünsche anpassen kann. Dabei ist das Anlegen mehrere Profile möglich.

Okay, doch wie klingt der AKG?

Hier muss ich schon sagen, dass man gleich merkt, dass der AKG N700NC auch klanglich in einer ganz anderen Preisklasse spielt, als die oft deutlich günstigeren altags Kopfhörer.
Ich war wirklich erstaunt, welche neue Klänge sich mir da teilweise eröffneten, bei Stücken, die ich schon seit Jahren in meiner Playliste hatte.
Vor allem in den Höhen bot sich teilweise Kristalklares, das einfach nur zu begeistern wussten.
Aber auch der Bass geht schön tief und wirkt nie zu aufdringlich. Ich empfand ihn nur als einen kleinen Tick zu dumf und hätte mir hier etwas mehr schärfe und dynamik gewünscht.
Im Gesamten aber ein Klang, der viel Freude bereitet und der förmlich dazu anregt, genauer hinzuhören.

Die Ohrmuschel könnten ein wenig größer sein, schirmen die Aussenwelt aber schon beim aufsetzen beinahe komplett ab.
In der Form hatte ich das so bisher noch nicht erlebt. Auch das aktive nois cancelling macht seine Sache wirklich gut. Wir sind allein mit unserer Mucke.
Aber dadurch, dass nun allein die Polster schon derart gut abschirmen, empfand ich das Aktivieren der Umgebungsgeräusche nicht wirklich als funktionel, um die Umgebung geräuschemäßig wahr zu nehmen.

Wirklich schade ist leider zudem, dass ich zwar von der Aussenwelt sehr gut abgeschirmt bin, aber die Aussenwelt von mir so gut wie gar nicht.
Im Zug zum Beispiel, geht der Kopfhörer, bei laut aufgedrehter Musik, echt nicht. Vor allem, wenn man es sich mit seinen Sitznachbarn nicht verscherzen mag.

Auch Wind ist ein großes Problem, schon leichtere Luftzüge sorgen, aufgrund der Aussenmikrofone, für ein deftiges, dumpfes rauschen unter den Ohrmuscheln.

Noch kurz 2-3 Punkte zum Tragekomfort.

Der Kopfhörer trägt sich soweit wirklich gut, nach zwei Stunden beginnt man aber auch schon ziemlich zu Schwitzen unter den Muscheln.
Dann waren bei meinem Modell die höhenverstellbaren Ohrmuscheln so locker am Bügel, dass ich sie unentwegt nach justieren muss.
Auch ist der Kopfbügel, wenn man den Kopfhörer auf die Schultern legt, an seinen beiden Enden etwas scharfkantig.
Ich hatte mir, nachdem ich den AKG auf dem nach Hause Weg auf den Schultern trug, den Hals etwas aufgekratzt.

Persönlich mag ich es zudem nicht, wenn sich die Ohrmuscheln ausschließlich nach oben drehen lassen. Der Sinn leuchtet mir nicht ganz ein.
Nicht nur, dass es bequemer ist, wenn die weichen und breiten Polster nach unten schauen und somit auf den Schultern liegen, sie sind auch geschützter.
Sind die Muscheln nach oben gedreht, wie beim AKG N700NC, dann hat man beim Sport wunderbare Tropfschalen für den Schweiss.
Und bei Männern, mit hartem, kratzigen Bartwuchs, besteht die Gefahr, dass sie nach einiger Zeit das Kunstleder zerkratzt haben.

Aber gut, vielleicht steh ich da ja alleine mit meinem Wunsch, dass man die Ohrpolster bitte richtung Schultern dreht und nicht nach oben, so dass sie offen liegen.